Johannes der Täufer

Am Tag nach der Theophanie des Herrn, ehrt die orthodoxe Kirche Johannes den Täufer, der auch Jesus Christus taufte und der Patron unserer Gemeinde ist.

Der heilige Johannes, der Vorläufer und der Täufer des Herrn, den der Herr den größten der Propheten genannt hat, schließt die Geschichte des Alten Testaments ab und eröffnet die Ära des Neuen Testaments. Johannes wurde für würdig erklärt, ihn in den Wassern des Jordans zu taufen, und er war ein Zeuge der Theophanie der Allerheiligsten Dreifaltigkeit am Tag der Taufe Christi.

Der heilige Prophet Johannes, Sohn des Pristers Zacharias und der Elisabeth, war mit Jesus mütterlicherseits verwandt. Der heilige Vorläufer Johannes wurde sechs Monate vor Christus geboren. Der Erzengel Gabriel kündigte seine Geburt im Tempel zu Jerusalem an und enthüllte Zacharias, dass ihm ein Sohn geboren werden sollte.

6. Januar: Theophanie und Große Wasserweihe

In der Theophanie feiern wir die Offenbarung Gottes als Dreifaltigkeit bei der Taufe Jesu Christi im Jordan.

In der Griechisch-Orthodoxen Kirche ist der 6. Januar nicht nur Theophanie und der Tag, an dem Jesus durch Johannes getauft wurde. Gefeiert wird auch die "Große Wasserweihe", eines der eindrucksvollsten Feste der orthodoxen Kirche. Bei der Großen Wasserweihe wird aber nicht, wie es der Name vermuten lässt, primär das Wasser, sondern durch das Wasser die gesamte Schöpfung gesegnet. In Griechenland wandern nach der Liturgie alle zum Gewässer des Ortes - zum Meer, einem Fluss, See oder auch einem Wasserspeicher. Der Priester wirft ein Kreuz ins Wasser, dem dann junge Männer nachtauchen. Wer das Kreuz als erster raus fischt, erhält gesonderten Segen. Dazu läuten in den Orten sämtliche Glocken, die Schiffe im Hafen begleiten mit Schiffsglocken, Pfeifen und Nebelhörnern.

Hier in Deutschland feiern wir die Große Wasserweihe ebenso eindrucksvoll. Unsere Gemeinde zieht nach dem sonntäglichen Gottesdienst in einer feierlichen Prozession zum nächsten Gewässer. Das ist der Teich im Brühler Schlosspark oder das Wesselinger Rheinufer oder der Erftmühlenbach in Euskirchen. Natürlich wird Niemand in den Rhein springen - das wäre zu gefährlich. Jedoch in Euskirchen wird das Kreuz von männlichen Gemeindemitgliedern aus dem Wasser geholt.

 

Darstellung des Herren im Tempel

40 Tage nach Jesus Geburt ging Maria nach Jerusalem in den Tempel zur ihrer Reinigung, denn in der jüdische Tradition gelten Frauen nach der Geburt als unrein. Als Reinigungsopfer sollten zwei Tauben dargebracht werden.

Da Jesus der erstgeborene Sohn war, galt er als Eigentum Gottes, in Erinnerung an die Pessach-Nacht. Er wurde im Tempel zum Priester gebracht und vor Gott "dargestellt" sowie durch ein Geldopfer ausgelöst.

Als sie diesen beiden jüdischen Bräuchen nachgingen, begegnete die Heilige Familie im Tempel dem Propheten Simeon und der Prophetin Hanna. Simeon erkannte in Jesus den Messias und preiste ihn mit einem Lobgesang:

 

 

Νῦν ἀπολύεις τὸν δοῦλόν σου, δέσποτα,
κατὰ τὸ ῥῆμά σου ἐν εἰρήνῃ:
ὅτι εἶδον οἱ ὀφθαλμοί μου τὸ σωτήριόν σου
ὃ ἡτοίμασας κατὰ πρόσωπον πάντων τῶν λαῶν,
φῶς εἰς ἀποκάλυψιν ἐθνῶν
καὶ δόξαν λαοῦ σου Ἰσραήλ.

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

 

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Das Fest der Heiligen drei Hierarchen

  • Basilius "der Große"

  • Gregor von Nazianz "der Theologe"

  • Johannes Chrysostomos

Die drei Hierarchen sind besonders hoch verehrte Kirchenväter der orthodoxen Kirche, werden aber auch von den anderen Konfessionen verehrt. So haben sie neben ihren eigenen Gedenktagen (Basilius: 1.1.; Gregor: 25.1.; Johannes: 13.11.) diesen gemeinsamen Feiertag am 30. Januar. Die drei Heiligen gelten außerdem als Schutzpatrone der Bildung und Kultur, weshalb das Fest der "Heiligen drei Hierarchen" in Griechenland auch ein Schul- und Universitätsfeiertag ist.

Basilius "der Große" lebte von 330 bis 379 hauptsächlich in Caesarea. Nach seiner Priesterweihe war er als Mönch und Asket an vielen Klostergründungen im Orient beteiligt. Im Jahr 370 wurde er Metropolit von Caesarea. Er wurde nicht nur als bedeutender Kirchenlehrer bekannt, der uns viele Schriften und Briefe hinterlassen hat, sondern besonders durch seinen Aufruf, dass die Reichen ihr Vemögen unter den Armen aufteilen sollten. Er selbst ging diesbezüglich mit gutem Beispiel voran. Basilius war ebenfalls ein Verfechter der trinitarischen Lehre gegen den Arianismus.

Gregor von Nazianz "der Theologe" wurde 329 in Arianzos bei Nazianz geboren und starb 390 dort. Er ist einer der vier großen griechischen Kirchenlehrer der Alten Kirche und einer von nur drei Kirchenvätern, denen offiziell der Titel "der Theologe" (ὁ Θεολόγος) verliehen wurde (die beiden anderen sind der Apostel Johannes und Symeon der Neue Theologe). Er war ein enger Freund und Mitstreiter von Basilius dem Großen für den Trinitarismus. Ab 380 war er für ein Jahr Metropolit von Konstantinopel und lebte danach bis zu seinem Tod als Einsiedler in Arianzos. Gregor hat mehr als 50 Predigten und Reden sowie über 200 Briefe hinterlassen.

Johannes von Antiochia lebte von 344 bis 407. Er war Erzbischof von Konstantinopel (397 - 403) und gilt als einer der größten Prediger. Deshalb wurde ihm im 6. Jahrhundert der Beiname "Chrysostomos" (Goldmund) verliehen. Johannes war ein Verfechter der kirchlichen Toleranz und gegen theologische Kontroversen (damals stritten sich Anhänger des Trinitarismus mit denen des Arianismus) und dogmatische Rechtgläubigkeit. Deshalb gab es viele Intrigen gegen ihn und er musste seine letzen Jahre in der Verbannung verbringen. Von keinem Kirchenvater sind so viele Werke erhalten wie von Chrysostomos: Abhandlungen, Predigten und Briefe. Unter den Predigten gibt es Kommentarreihen über das Alte und Neue Testament sowie Predigtreihen zu bestimmten Themen. Insbesondere geht die Göttliche Liturgie, wie sie die Orthodoxen Kirchen bis heute zelebrieren, auf Johannes Chrysostomos zurück (Deutsche Übersetzung der Göttlichen Liturgie des Heiligen Vaters Johannes Chrisostomos).

Neujahrsbotschaft 2022

des Metropoliten von Deutschland und Exarchen von Zentraleuropa Augoustinos

"Heute am ersten Tag des neuen Jahres, an dem unsere Kirche auch das Fest des Hl. Basilius des Großen begeht, wird jene Göttliche Liturgie gefeiert, die den Namen dieses heiligen Erzbischofs von Cäsarea in Kappadokien trägt. Nur zehnmal im Jahr wird diese Liturgie gefeiert. Die Gebete dieses Gottesdienstes sind von besonderer Schönheit.

[…] und selbstverständlich stellt sich uns die Frage: was würde der Heilige HEUTE in Zeiten der Pandemie sagen und tun. Die Antwort auf diese Frage ist einfach, denn aus der Lebensbeschreibung des Heiligen wissen wir, wie er sich – neben so vielen anderen gottgefälligen Werken – um die Kranken seiner Zeit gekümmert hat. In seiner Christus nachfolgenden Liebe hat er sich sogar um die unheilbar erkrankten Leprakranken gekümmert, die er ganz persönlich selbst pflegte, obwohl diese Seuche damals als ansteckend und unheilbar galt. Zum Gebet für die Kranken, wie wir es soeben gehört haben, kam also die tätige Fürsorge, die solidarische und geschwisterliche Liebe und die von Herzen kommende Tröstung der Erkrankten und Hinterblienenen. Und genau darin besteht auch unser Auftrag, auch – und ganz besonders im neuen Jahr!"

Hier finden Sie die Weihnachtsbotschaft des Metropoliten Augoustinos.

Große Wasserweihe 2016

Prozessionen in Wesseling, Euskirchen und Brühl

Eigentlich wird die Große Wasserweihe am 6. Januar zusammen mit dem Hochfest der Theophanie gefeiert. Damit jedoch möglichst viele Gläubige daran teilnehmen konnten, fand die Große Wasserweihe und die dazu gehörigen Prozessionen in Brühl und Wesseling bereits am 3. Januar statt und Euskirchen feierte am 10. Januar. Außerdem gab es in Brühl einen rumänischen Vespergottesdeinst mit Wasserweihe am 5. Januar und zur Theophanie am 6. Januar eine Göttliche Liturgie.

Die Theophanie, die Erscheinung Gottes, steht in direktem Zusammenhang mit der Großen Wasserweihe, die an die Taufe Jesu im Jordan erinnert. Während der Taufe durch Johannes den Täufer offenbarte sich Gott als Heiliger Geist in Gestalt einer Taube und eine Stimme sprach: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden" (Mk 1, 11). Man kann die Theophanie aber auch im weiteren Sinne als Selbstoffenbarung Gottes in der Natur und der menschlichen Vernunft betrachten. Bei der Großen Wasserweihe wird aber nicht primär das Wasser, sondern durch das Wasser die gesamte Schöpfung gesegnet.

Hier sehen Sie die Fotos und das Video aus Wesseling:

 

Der Heilige Basilius

Der Heilige Basilius (330-379) zählt zu den Heiligen drei Hierarchen. Durch seinen Namen entstand der Brauch des Basiliuskuchen, der „Vassilopita“.

Es heißt, dass der römische Präfekt Kapadokiens so hohe Steuern erhob, dass die meisten Menschen sie nicht bezahlen konnten. Da bat der ansässige Bischof Basilius die Reichen des Landes, den Anteil der Armen an der Steuersumme zu spenden. Die geforderte Summe kam tatsächlich zusammen. Der Präfekt soll darüber so erstaunt gewesen sein, dass er auf die Erhebung der Steuer verzichtete. Daraufhin ließ der Bischof zahlreiche Kuchen backen und in jeden Kuchen eine Münze verstecken. Anschließend wurden die Kuchen -Vassilopita- unter den Armen verteilt. So wurde der Heilige zum Gabenbringer der Kinder, den sie am 31. Dezember um Mitternacht erwarten.

Die Fotos zeigen das Verteilen der Vassilopita beim Gottesdienst zu Ehren des Hl. Basilius am 1.1.2019 in Brühl:

Hl. Athanasios

Gedenktag am 18. Januar

In Brühl Vespergottesdienst am 17. Januar um 19:00 Uhr mit Bischof Batholomaios von Arianz

Athanasius von Alexandria, auch Athanasios der Große genannt, lebte von 298 bis 373 meistens in Alexandria in Ägypten. Er war Patriarch von Alexandria, Kirchenvater und einer der herausragenden Gegner des Arianismus. Schon zu Lebzeiten wurde er „Säule der Kirche“ und „Vater der Orthodoxie“ genannt.

Als junger Diakon nahm Athanasios von Alexandria im Jahre 325 am Konzil von Nicäa teil und war dort ein vehementer Streiter gegen den Arianismus. Auch wenn die Vertreter der Trinitätslehre zunächst die Oberhand behielten, erstarkte der Arianismus in den Folgejahren immer wieder. Dabei war Alexandria nicht nur eine Hochburg des Arianismus sondern ab dem Jahr 328 auch die Wirkungsstätte des Hl. Athanasios als Patriarch von Alexandria. Der Disput mit den Anhängern des Arianismus und wechselnde Machtverhältnisse bei den römischen Kaisern führten dazu das Athanasios, während seiner Amtszeit als Patriarch von Alexandria, mehrmals verbannt wurde. So verbrachte er u.a. die Jahre von 335 bis 337 in Trier.

Der Hl. Athanasios war auch ein Gelehrter, der nicht nur die Heilige Schrift studiert hatte, sondern auch die griechischen Philosophen in der Bibliothek von Alexandria las. Und er hat selber viele Schriften verfasst, von denen ein großer Teil bis heute erhalten ist. Im Internet können die Schriften des Hl. Athanasios in der "Bibliothek der Kirchenväter" der Universität Fribourg in deutscher Übersetzung gelesen werden.